Die Motorradmarke Krieger-Gnädig, besser bekannt als K.G., wurde 1919 als Motorfahrzeugbau Gebrüder Krieger in Suhl gegründet. Die Marke wechselte häufig Besitzer und Firmennamen. So wurde sie 1922 von der Cito-Werke AG in Suhl und Köln-Sülz (heute Mercedes-Benz) aufgekauft. Cito wurde wiederum von der Köln-Lindenthaler Metallwerke AG (Allright), ebenfalls in Köln-Sülz, übernommen. Ab 1927 übernahm Paul Henkel Fahrradbau in Mäbendorf bei Suhl die Konstruktions- und Fabrikationsunterlagen der K.G. und produzierte das Motorrad bis 1932.
Ursprünglich an Flugzeugbau interessiert, wandten sich Oskar, Peter und Max Krieger nach dem 1. Weltkrieg dem Motorradbau zu und fanden mit dem Konstrukteur Franz Gnädig einen Mitstreiter. Die Krieger-Maschinen waren für die damalige Zeit außerordentlich modern und leistungsfähig. Gemeinsam entwickelten sie ein Motorrad mit Kardanantrieb – das erste in Deutschland – drei Jahre vor dem Erscheinen der bekannten BMW R 32 im Jahr 1923. Der geschlossene, glattflächige Einzylinder-Motorblock mit 500 cm³ Hubraum war zur automatischen Schmierung mit zwei Ölpumpen ausgerüstet. Viele weitere neuartige Ideen zeichneten diese Maschine aus, die erst viel später als Norm in den allgemeinen Motorradbau einzogen: kombinierte Hand/Fuß-Kupplung, Ölwanne unter dem Motorgehäuse, neuartige Innenbackenbremsen, verwindungssteifer Doppelrohrramen mit Dreieckverbund, austauschbare Räder mit Steckachse, zweiteiliger großer Kraftstoffbehälter usw. Die K.G.-Motorräder waren bei zahllosen Rennen und Zuverlässigkeitsfahrten sehr erfolgreich.
Die schlechte Wirtschaftslage nach dem 1. Weltkrieg und hohe Fertigungskosten führten zur Übernahme durch andere Firmen. Die Allright KG Rennwolf (1924) ist eine Rennsportversion der K.G. 500.
K.G. 500 im Fahrzeugmuseum Suhl (Baujahr 1920): 1 Zylinder/4 Takt-Motor, 4/6/10 PS
Allright KG Rennwolf (Baujahr 1924)